Die Entführung

Entführt und verschleppt in Kolumbien ...

von Reiner Bruchmann

Bruchmann und Künzel   Reiner Bruchmann (links) Ulrich Künzel (rechts)

Am 18.Juli 2001 wurden nördlich von Popayan in der Gemeinde Silvia drei Deutsche mitsamt einem Dienstfahrzeug der GTZ (Gesellschaft für technische Zusammenarbeit) überfallen und entführt.
Für die Krisenstäbe in Deutschland und Kolumbien stellte sich die Frage nach dem Grund, den Umständen und der Dauer ebenso wie den Gefangenen: Ulrich Künzel, einem im Lande arbeitenden Leiter von Entwicklungsprojekten der GTZ, seinem Bruder Thomas und dem gemeinsamen Freund Reiner Bruchmann, beide eingereist als Touristen mit Interesse an Entwicklungsarbeit und zu Besuch bei Ulrich Künzel und seiner Frau.
Lösegeld werde nicht verlangt, hieß es vom Anführer der sechsköpfigen Guerilla-Gruppe. Es ginge um etwas ganz anderes. Ob man auf die Entwicklungsarbeit vor Ort Einfluss nehmen wollte, lässt sich nach den gemachten Erfahrungen nur vermuten.

Thomas Künzel   Thomas Künzel (Tagebuch)

Menschenrechte interessierten die Entführer wenig. Verweigert wurde zum Beispiel jeder Kontakt der Geiseln nach draußen und von außen.
Insgesamt wurden die drei Gefangenen bei 15 Ortswechseln an 13 verschiedenen Stellen überwiegend in Höhen von über 3000 m in Lehmhütten oder provisorischen Waldlagern versteckt. Thomas Künzel konnte nach 9 Wochen flüchten.
Nach 88 Tagen - für kolumbianische Verhältnisse überraschend kurz - wurden Reiner Bruchmann und Ulrich Künzel offenbar auf erheblichen internationalen Druck durch Vermittlung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz freigelassen.

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