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Aktuelles 2004
Neues aus der Giftküche der FARC:
Kurzmeldung
Am 28.12.04 druckte die Zeitung "El Tiempo" den Text eines Briefes
des Oberkommandos der FARC an UN-Generalsekretär Annan ab. Die FARC
richtet an Annan die Bitte, unter Zusicherung freien Geleits zur UN-Generalversammlung
im September 2005 sprechen zu können. Offenbar, wenngleich unausgesprochen,
erhofft sich die FARC-Führung nach dem Beispiel des Auftretens von
PLO-Chef Arafat in der UNO von einem solchen Auftritt den Beginn der "Salonfähigkeit"
für die FARC.
Kurzmeldungen
Die Zeitung "El Tiempo" meldet am 26.12.04: Der Anwalt des
zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilten Mitglieds des FARC-Oberkommandos,
"Simon Trinidad" hat den Antrag gestellt, dass der Verurteilte
zunächst seine Haftstrafe in Kolumbien verbüßen soll,
ehe über das Auslieferungsersuchen der USA entschieden wird. Präsident
Uribe hatte der FARC angeboten, auf die Auslieferung in die USA zu verzichten,
falls diese 63 entführte Politiker, Polizisten und Soldaten freilässt.
Im Urlaubsort San Rafael (Departement Antioquia) haben Kommandos derFARC
am Abend des 24.12.04 kolumbianische Urlauber entführt, die in
ihren eigenen Autos abtransportiert wurden, nachdem man sie in ihren
Ferienhütten gefangen genommen hatte. Die genaue Zahl der Entführten
steht noch nicht fest, aber es soll sich um rd. 40 Personen handeln.
Kurzmeldung
Die BBC meldet am 18.12.04, dass die Regierung Uribe offiziell der FARC
mitgeteilt habe, sie werde den gefangenen FARC-Führer "Simon
Trinidad" einem Antrag Washingtons entsprechend an die USA ausliefern,
wenn die FARC nicht die 63 in ihrer Gewalt befindlichen entführten
Politiker, Soldaten und Polizisten freilässt.
Kurzmeldung
Das Wochenmagazin SEMANA meldete am 13.12.04, dass der Friedenspreis
Kolumbiens in diesem Jahr an die Gemeinschaft der Guambiano-Indianer
der Gemeinde Jambaló verliehen wurde. Der seit sechs Jahren von
regierungsunabhängigen Vereinigungen Kolumbiens zuerkannte Preis
ging an die Preisträger für ihren erfolgreichen zivilen und
unbewaffneten Widerstand gegen die FARC und die paramilitärischen
Kampfgruppen der AUC. Neben anderen spektakulären Aktionen haben
die Einwohner von Jambaló u.a. 2001 den aus der Gefangenschaft
der FARC geflüchteten Deutschen Thomas Künzel nach seiner
Flucht beschützt und in Sicherheit gebracht sowie 2003 die Freilassung
eines seit mehr als 20 Jahren im Raum Jambaló tätigen Schweizer
Paters erzwungen, der von der FARC gefangen genommen worden war.
Kurzmeldung
Der kolumbianische Präsident Uribe hatte der FARC vorgeschlagen,
nachdem diese Verhandlungen an einem Ort im Ausland abgelehnt hatte,
man könne unter Zusicherung freien Geleits auch in Bogotá
in einer ausländischen Vertretung, z.B. der Apostolischen Nuntiatur,
verhandeln. Nach einer Meldung der Wochenzeitung "El Espectador"
hat die FARC diesen Vorschlag abgelehnt und besteht auf der neuerlichen
Einräumung einer entmilitarisierten Zone, bevor Verhandlungen beginnen
könnten.
Eine Spendenaktion
Im April dieses Jahres wurde in Dänemark die Nichtregierungsorganisation
"Rebellion" gegründet. Dänische Zeitungen vermuteten,
dass diese Gründung auf Betreiben der FARC- eigenen "Nachrichtenagentur"
ANNCOL zustande kam, die 2003 ihren Sitz von Schweden nach Dänemark
verlegt hatte.
Vor einiger Zeit rief "Rebellion" zu Spenden für die
FARC auf, worauf ein Betrag von umgerechnet rd. 15000 US $ aufgebracht
und von einer Vertreterin der Organisation in Kolumbien an die FARC
übergeben wurde. Die Übergabe erfolgte durch e ne Frau, die
unter einem dänischen Namen vorgestellt wurde. Aufgrund von Photos
vermuten (bisher nicht bestätigt) dänische und kolumbianische
Zeitungen, es handele sich dabei um die Ehefrau des deutschen Privatagenten
Werner Mauss, der 1998 in Kolumbien mit seiner Frau verhaftet worden
war, weil er ohne Wissen der kolumbianischen Regierung, aber mit Finanzmitteln
und einem falschen Pass von der deutschen Regierung festgenommen und
mehrere Monate in Haft gehalten worden war.
Die kolumbianische Regierung protestierte bei der dänischen Regierung
gegen die Duldung der Spendenaktion für eine Organisation, die
von der EU als terroristisch eingestuft wird. EU-Präsident Prodi
hat bedauert, dass diese Aktion in einem Land der EU durchgeführt
werden konnte. Die dänische Justizministerin sagte die Prüfung
des Falles zu und bestätigte, dass ihre Regierung die Einschätzung
der FARC durch die EU voll und ganz teile.
Kurzmeldungen
In einem längeren Gespräch mit dem Wochenmagazin SEMANA hatte
der Berater der rechten Paramilitärs(AUC) den Vorschlag gemacht,
die demobilisierten Kämpfer in die kolumbianischen Streitkräfte
zu integrieren. "El Tiempo" meldet am 30.10.04, dass Präsident
Uribe diesen Vorschlag abgelehnt hat. In der kommenden Woche sollen
die ersten 1600 AUC-Kämpfer entwaffnet werden.
Präsident Uribe hat der FARC vorgeschlagen, im Ausland oder in
einer diplomatischen Vertretung in Kolumbien über einen humanitären
Gefangenenaustausch zu verhandeln. Der Vertreter der UNO in Kolumbien
begrüßte diesen Vorschlag.
Kurzmeldung
El Tiempo meldet am 06.10.04:
Der Regierungskommissar für den Frieden, Restrepo, teilte in einer
Presseerklärung mit, die Vorgespräche für Verhandlungen
mit der FARC unter Vermittlung der mexikanischen Regierung seinen an
einen toten Punkt gelangt, da die FARC es ablehne, im Ausland zu verhandeln,
sonder die erneute Einrichtung einer entmilitarisierten Zone fordere,
in der verhandelt werden sollte.
Der Senator Jimmy Chamorro (unabhängiges Bündnis, regierungskritisch)
fordert die Einstellung der Friedensgespräche mit den Paramilitärs,
da diese immer stärker in den Drogenhandel verstrickt seien und
nicht gewährleistet sei, dass alle Para-Verbände auch wirklich
die von ihrer Führung mit der Regierung erreichten und beabsichtigten
Vereinbarungen einhielten.
Kurzmeldung
Nachdem am 22.08.2004 fünf Mitglieder der indianischen Bevölkerungsgruppe
der Gemeinde Toribío (Cauca), darunter der Bürgermeister
von Toribío, auf der Fahrt zum Besuch einer anderen indigenen
Gemeinschaft von der FARC entführt worden waren, hatten sich 400
ihrer Mitbürger auf den Weg gemacht, um sie zu suchen und zu befreien.
Am 9.September wurden die Entführten in der Nähe von Popayán
freigelassen. Mehr als 1000 Personen begleiteten die Freigelassenen
auf der Fahrt von Popayán nach Santander, wo eine öffentliche
Feier stattfand.
Der ebenfalls entführte frühere Bürgermeister von Toribío,
Gilberto Muñoz, erklärte, es gäbe "keine Beschreibung
für eine derartige Aktion dieser bewaffneten Gruppe; ich verstehe
nicht, welche Gründe es für eine so abscheuliche Entführung
geben kann."
Muñoz dankte im Namen aller Entführten für die große
Solidarität und rief auf für Freiheit und Widerstand.
Aufruf von PAX CHRISTI Niederlande
(gekürzte Übersetzung der spanischen Fassung)
Am 22. August 2004 wurden fünf Führer der indianischen Bevölkerung
des Departements Cauca, die zu unserer Partnerorganisation ACIN gehören,
von der FARC entführt. Die Gruppe, darunter der Bürgermeister
der Gemeinde Toribío und sein Amtsvorgänger, befand sich
auf dem Weg ins Departement Caquetá, wo sie sich mit den dortigen
Indianerführern treffen wollten. Bis heute hat die FARC nicht bekannt
gegeben, aus welchen Gründen die Gefangennahme erfolgte, aber es
ist anzunehmen, dass es sich um eine politische Entführung handelt.
Anfang dieses Jahres erhielt die Gemeinschaft der Indianer des Nord-Cauca
den Preis der UNO für nachhaltige Entwicklung für ihre sozialen,
ökonomischen und Bildungsprojekte. Die Gemeinde Toribío
erhielt mehrere Male den kolumbianischen Preis für transparente
und partizipative lokale Verwaltung. Die Entführung unbewaffneter
Bürger aus politischen Beweggründen ist eine klare Verletzung
des internationalen humanitären Rechts. Pax Christi Niederlande
klagt die Entführer an und ruft die FARC auf, die fünf Personen
sofort freizulassen. Außerdem wenden wir uns mit einem dringenden
Aufruf an die internationale Gemeinschaft, diese Entführung scharf
zu verurteilen. Pax Christi Niederlande unterstützt die Delegation
indianischer Bürger, die zu Gesprächen mit den Entführern
dieser Tage nach Caquetá gereist ist........
Kurzmeldung
In der vergangenen Woche hat das Verfassungsgericht Kolumbiens alle
von Präsident Uribe auf den Weg gebrachten Sicherheits- und Antiterrorgesetze
als ungültig erklärt.
Der Gerichtshof bezog sich nicht auf die Inhalte der Gesetze, sondern
stellte fest, dass die parlamentarischen Verfahren beim Zustandekommen
der Gesetzt nicht verfassungskonform waren.
Kurzmeldungen
El Tiempo meldete am 23.08.04, dass die FARC den Vorschlag Präsident
Uribes abgelehnt habe, 50 in Gefängnissen einsitzende Guerilleros
freizulassen ,wenn im Gegenzug die FARC die 22 "politischen"
Entführten freiließe. Unter letzteren befindet sich auch
die frühere Grüne Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt.
El Tiempo vermutet, dass Uribes Bereitschaft, nun mit der FARC doch
zu einer Vereinbarung über die politischen Entführten zu kommen,
gegen die er sich bisher immer gewehrt hatte, auf Drängen Frankreichs
zustande kam, denn I. Betancourt besitzt neben der kolumbianischen auch
die französische Staatsangehörigkeit.
Die FARC lehnte den Handel ab, weil nach ihrer Ansicht damit nicht dem
Umstand Rechnung getragen werde, dass ihre gefangenen Mitglieder keine
Verbrecher seien, die auf dem Gnadenweg freigelassen werden können,
denn die Rebellion gegen ungerechte Zustände sei kein Verbrechen.
Der oberste Gerichtshof Kolumbiens hat im Fall eines desertierten FARC-Kämpfers
entschieden, dass mit seiner Desertion zwar Verbrechen wie Rebellion,
Zugehörigkeit zu einer kriminellen Vereinigung u.a. straffrei würden,
nicht aber das der Entführung, da es sich hier nicht um ein Verbrechen
gegen den Staat, sondern um eines gegen einzelne Personen handele, das
der Staat nicht ohne weiteres als straffrei bei Vorliegen bestimmter
Kriterien (hier das der Lossagung von der FARC) erklären könne.
Dieses Urteil könnte für Kolumbiens Regierung zu einem großen
Hindernis bei den laufenden Friedensverhandlungen mit den rechten Paras
und den Vorverhandlungen mit der zweitgrößten linken Guerillagruppe
ELN werden. Zusicherung von Straffreiheit gegen bestimmte Garantien,
z.B. die, die straffrei Werdenden nicht erneut in Kampfeinheiten einzugliedern,
sind ein zentraler Punkt der Verhandlungen mit Paras und ELN.
Kurzmeldungen
Verschiedene Zeitungen Kolumbiens berichten, dass die Ehefrau des französischen
Kulturattachés in Kolumbien entführt wurde, aber kurz darauf
ihren Entführern entkommen konnte.
Am 16.07.04 war die Frau in ihrem Wohnort Chía (Vorort von Bogotá,
A.d.Ü.) beim Einkaufen in einem Supermarkt von maskierten und bewaffneten
Männern gefangen genommen und in ein Auto geschleppt worden, mit
dem die Gruppe dann wegfuhr.
Nachdem etwa 20 km zurückgelegt waren, stieß das Fahrzeug
mit einem Lastwagen zusammen, und die Frau nutzte die entstandene Verwirrung
der Täter, sprang aus dem Wagen und rannte weg. Sie erlitt leichte
Verletzungen. Welcher Gruppe die Entführer angehörten, ist
bisher nicht bekannt.
Die Zeitung "El Tiempo" meldet am 17.07.04, dass ein Arzt
bolivianischer Nationalität in Bogotá festgenommen worden
sei. Der Arzt hatte bis vor 6 Jahren 35 Jahre lang als Leiter der Notaufnahme
in einem kolumbianischen Militärkrankenhaus schwer verwundete Soldaten
behandelt, die aus Kampfgebieten eingeflogen worden waren.
Ihm wird vorgeworfen, er habe nach seiner Pensionierung auf Anforderung
der FARC in deren Stützpunkten verwundete Kämpfer operiert
und behandelt. Bisher ist nur bekannt, dass der Arzt viele Male mit
Linienmaschinen in Gebiete geflogen ist, wo in der Nähe starke
FARC-Verbände operieren.
Kurzmeldungen
Die Friedensverhandlungen zwischen Regierung und den rechten Paramiltärs
der AUC haben begonnen. Präsident Uribe erklärte, es sei nicht
Ziel der Verhandlungen, allgemeine Straffreiheit für Verbrechen
der AUC-Kämpfer zu vereinbaren.
Die mexikanische Regierung hat sich bereiterklärt, bei der Anbahnung
von Friedensverhandlungen zwischen der kolumbianischen Regierung und
der Guerillagruppe ELN zu vermitteln. Das mexikanische Außenministerium
hat einen Vermittler benannt, der bereits über eine mögliche
Tagesordnung mit beiden Seiten verhandelt.
Bei einem Angriff der FARC auf die Gemeinde Cumbitara (Dept. Nariño),
die zum GTZ-Projektgebiet Alto Patia gehört, wurden sieben Polizisten
verletzt.
Die FARC hat im Departement Antioquia 700 Einwohner aus ihrem Dorf
vertrieben, weil sie dort ein Kommandoquartier errichten will.
Zum Mord an 34 Cocabauern:
Die spanische Nachrichtenagentur EFE meldet am 17.06.04, dass die FARC
sich zur Tötung der 34 Männer bekannt hat. Die FARC behauptet,
die 34 Opfer seien Paramilitärs gewesen und bei dem Angriff auf
sie habe es sich um "einen militärischen Eingriff....gegen
die militärisch-paramilitärischen Kräfte des faschistischen
kolumbianischen Regimes" gehandelt. Über die Internetseite
der "Nachrichtenagentur" ANNCOL bezeichnet die FARC die Reaktion
der Regierung als "Krokodilstränen". Die FARC fügt
hinzu, der bewaffnete Kampf sei "die einzige Form, in der in Kolumbien
Opposition betrieben werden könne", und kritisierte die laufenden
Verhandlungen zwischen der kolumbianischen Regierung und den Paramilitärs.
Nach Angaben der wenigen Überlebenden fesselten die Guerrilleros
die Bauern, zwangen sie, sich auf den Boden zu legen und erschossen
sie mit automatischen Waffen.
Kurzmeldung
El Tiempo meldet am 17.6.04, dass die UN-Menschenrechtsorganisation
die kolumbianische Regierung aufgefordert hat, die Morde an 34 Kokabauern
in Norte de Santander als Kriegsverbrechen beim Internationalen Strafgerichtshof
anzuzeigen.
Das UNO-Menschenrechtsbüro in Kolumbien hat die FARC aufgefordert,
sich zu den Beschuldigungen, sie habe die Morde verübt, öffentlich
zu äußern. Präsident Uribe hat unterdessen angemahnt,
Amnesty International solle das Verbrechen anprangern.
Deutschlandfunk und El Tiempo melden am 16.06.04:
In einer ländlichen Coca-Anbauregion im Departement Norte de Santander
sind 43 Landarbeiter erschossen worden, die mit der Aufbereitung von
Cocablättern zur Weiterverarbeitung beschäftigt waren. Es
handelte sich um eine Farm, die von den rechten Paramilitärs betrieben
wurde und um die es seit etwa vier Jahren erbitterte Kämpfe mit
der FARC gegeben hat. Die FARC hatte in der Vergangenheit stets die
Paras selbst bekämpft und versucht, ihnen die Farm zu entreißen.
Die Landarbeiter, die zumeist von den Paras zur Arbeit auf der Farm
gezwungen wurden, waren bisher nie angegriffen worden. Eine Bestätigung,
dass das Verbrechen von der FARC verübt wurde, fehlt bisher, ihre
Täterschaft wird aber von Menschenrechtsgruppen für wahrscheinlich
gehalten.
Solidaritätsbekundung
Vergangene Woche wurden der Biologe Hermes Cuadros, der Ornithologe
Diego Calderón und ihr Führer José Alberto im kolumbianischen
Departement Antioquia von der 41. Front der FARFC entführt, als
sie eine Voruntersuchung für die Umwandlung des Gebiets der Gebirgskette
von Perija in einem Nationalpark durchführten.
Ihre Kollegen, darunter auch der deutsche Berater der kolumbianischen
Nationalparkverwaltung, Klaus Hecht, haben dazu aufgefordert, Solidarität
mit den entführten zum Ausdruck zu bringen und ihre Freilassung
zu fordern.
Reiner Bruchmann, Thomas Künzel und Ulrich Künzel erklärten
daraufhin in einer Nachricht an das Solidaritätskomitee ihr Mitgefühl
mit den Entführten und ihren Familien und forderten die sofortige
und bedingungslose Freilassung der drei Kolumbianer.
Zitat Vladdo, Karikaturist des Wochenmagazins SEMANA zum 40-jährigen
Gründungsjubiläum der FARC:
Das einzige, was von der FARC heute noch zu retten ist, sind ihre Geiseln.
Kurzmeldungen
Am 2.Juni 2004 meldete die Süddeutsche Zeitung, der Führer
der rechtsgerichteten paramilitärischen Guerillagruppe AUC, Carlos
Castano, sei am Leben. Vor einigen Wochen hatte es in der kolumbianischen
Presse geheißen, Castano sei wegen Differenzen über die Strategie
der Friedensverhandlungen mit der Regierung von seinen eigenen Leuten
ermordet worden. Die SZ schreibt über Gerüchte, wonach der
AUC-Chef über Panama nach Israel gebracht worden sei. Pensionierte
israelische Militärs und Geheimdienstleute hatten in der Vergangenheit
häufig Beraterfunktionen bei der AUC inne.
Die kolumbianische Zeitung El Tiempo berichtet am 4.06.2004, dass der
im Hochsicherheitsgefängnis von Itaguí einsitzendene Chef
der Guerillagruppe ELN, Francisco Galán, an dem in Bogotá
stattfindenden internationalen Kongress zur Ächtung der Landminen
unter Bewachung teilnehmen wird. Die Zeitung will ferner von einem möglichen
Treffen des Guerillaführers mit Vizepräsident Santos in Bogotá
erfahren haben.
Kurzmeldung
Der Rundfunkkanal "Voces de Secuestro" (eigens für Botschaften
von Familien an ihre entführten Angehörigen) teilt am 13.5.04
mit,
dass nahe der Stadt Buga (Dept. Valle de Cauca) ein 82jähriger,
der seit Dezember 2003 von der FARC gefangen gehalten wurde, freigelassen
wurde und
dass bei Ibagué (Hauptstadt des Departements Tolima) der 63jährige
Bruder eines Rundfunkjournalisten - ebenfalls seit Dezember 2003 in
FARC-Gefangenschaft - freikam.
Kurzmeldungen
Aus verschiedenen Quellen wurde in den letzten Wochen berichtet, auf
den Führer der rechten Paramilitärs (AUC) Carlos Castano,
sei von eigenen Kämpfern ein Attentat verübt worden und er
sei verletzt geflohen. Wie am 3.Mai das Magazin "SEMANA" berichtet,
wurde der Angriff auf Castano und seine acht Leibwächter geführt.
Castano soll gefangen und verschleppt worden und nach einigen Tagen
ermordet worden sein. Das berichten laut SEMANA zwei der Leibwächter,
die entkommen konnten, während die anderen sechs getötet wurden.
Die Leibwächter berichteten weiter, man habe Castano gefoltert
und ihm vorgeworfen, er habe bei den letzten Verhandlungsrunden mit
der Regierung über Waffenstillstand, Entwaffnung und Auslieferungsabkommen
mit den USA "geredet als sei er einer von der Regierung".
Ein Regierungssprecher erklärte, damit sei der gesamte Verhandlungsprozess
mit den AUC, in dessen bisherigem Verlauf bereits große Verbände
der Paras entwaffnet und demobilisiert wurden, wieder in völlige
Ungewissheit gerückt.
Der im Januar in Quito(Ecuador) festgenommene FARC-Führer "Simon
Trinidad" wurde im ersten von mehreren gegen ihn anhängigen
Strafverfahren (wegen Entführung mehrerer Personen) zu 35 Jahren
Haft verurteilt. (El Tiempo vom 05.05.04)
In Pereira wurde ein hoher ELN-Kommandant festgenommen. Er soll verantwortlich
sein für die Entführung von mehr als 100 Personen aus einem
Gottesdienst in der Kirche La Maria in Cali im Frühjahr 1999. Die
Opfer wurden in ein unzugängliches Gebiet nahe Cali verschleppt,
wo ein Entführter starb, weil die ELN nicht die medizinische Behandlung
zuließ, die er benötigte. (El Tiempo vom 05.05.04)
Kurzmeldungen
Vor einigen Tagen hatte die Zeitung El Tiempo gemeldet, aufgrund interner
Streitigkeiten wegen des Friedensabkommens mit der Regierung habe es
bei den rechten Paramilitärs (AUC) ein Attentat auf ihren langjährigen
Führer Carlos Castano gegeben.
Am 28.04.04 melden verschiedenen kolumbianische Medien, Castano habe
sich - möglicherweise verwundet - von den AUC abgesetzt und halte
sich versteckt. Gleichzeitig wurde bekannt, dass Teile der AUC (offenbar
diejenigen, die kein Abkommen mit der Regierung wollen) eine Attentatsdrohung
an Präsident Uribe geschickt haben. Dies erklärte ein Regierungssprecher.
Es wird gefordert, Auslieferungsersuchen der USA für Angehörige
der AUC nicht zu entsprechen.
Kurzmeldungen
Die Zeitung "El Tiempo" meldet am 20.04.04, der Gouverneur
des an Kolumbien grenzenden venezolanischen Bundesstaates Bolívar,
Antonio Rojas, habe erklärt, auf seinem Territorium hätten
vier bewaffnete Männer den Hubschrauber einen privaten Firma entführt.
Er nehme an, bei den Entführern handelte es sich um Mitglieder
der FARC. Der Pilot wurde noch am Ort der Entführung freigelassen.
Die Entführer verfügten offenbar über Kenntnisse zum
Fliegen des Hubschraubers.
Aus "El Tiempo" vom 20.04.04:
Der Vermittler der katholischen Kirche Kolumbiens zwischen Regierung
und Paramilitärs, Varela Ortiz, erklärte, Mitglieder der Paras
hätten ein Attentat auf ihren Führer Carlos Castano verübt.
Er forderte die Paras und die Regierung auf, alle Hintergründe,
die ihnen bekannt seien, der Kirche und der Öffentlichkeit mitzuteilen.
Andernfalls könne die Kirche ihre Vermittlertätigkeit nicht
fortsetzen. In der Vergangenheit war es über den Inhalt der Vereinbarungen
mit der Regierung über Waffenstillstand und Demobilisierung zu
starken Spannungen innerhalb der AUC gekommen. Vizepräsident Santos
erklärte für die Regierung lediglich, man wisse um die Spannungen
und sei über das Attentat informiert.
Kurzmeldungen
Die ecuadorianische Zeitung "El Comercio" meldet in einer
Reportage aus dem kolumbianisch - ecuadorianischen Grenzgebiet, dass
die FARC trotz gegenteiliger Versicherungen der ecuadorianischen Regierung
nahezu unbehelligt den Grenzfluss Putumayo befährt und Güter,
vor allem Treibstoff, in Ecuador einkauft. (11.04.04)
Die kolumbianische Zeitung "El Tiempo" meldet am 11.04.04,
dass die Verhandlungen der Regierung mit den Paramilitärs ins Stocken
geraten seien. Nach Abschluss eines Abkommens hatten Teile der Paras
die Abmachungen über ihre Entwaffnung und Sammlung in geografisch
genau bestimmten Gebieten abgelehnt und weitergekämpft. Daraufhin
trat man in Nachverhandlungen ein. Nun erheben die Paras die Forderung
nach einer generellen Amnestie für ihre Straftaten und ein Verbot
der Auslieferung ihrer dort per Haftbefehl gesuchten Mitglieder in die
USA.
Kurzmeldungen
Im Februar war im Departement Caquetá die "Comandante Sonia"
der FARC festgenommen worden. Zugleich wurde ihr Laptop sichergestellte,
der nun von den Behörden ausgewertet wird. "El Tiempo"
berichtet über Informationen der kolumbianischen Polizei: Zunächst
wurden in Kolumbien und Panama 18 Personen festgenommen, deren Namen
bzw. Decknamen in dem Computer gespeichert waren. Zur Überraschung
der Polizei in Panama und Kolumbien handelte es sich dabei z.T. um gesuchte
Personen, denen Straftaten für Aktivitäten bei den rechtsgerichteten
Paramiltärs vorgeworfen werden. Sie alle waren unter der Rubrik
"Socios" (=Geschäftsteilhaber) gespeichert. Weitere Untersuchungen
der Festplatte ergaben, dass zwischen FARC und Paramilitärs trotz
schärfster bewaffneter Auseinandersetzungen zwischen beiden Verbrechergruppen
intensive Kontakte bestehen, über die die Organisation und Teilhabe
am Drogenhandel geregelt wurden, insbesondere entwickelte man gemeinsame
Mechanismen der Abschöpfung bei der Drogenmafia. Auch die Fotos
von Paramilitärs, mit denen über die Geschäftsbeziehungen
im Urwald Kolumbiens eine Besprechung stattgefunden hatte, waren abgespeichert.
Darunter auch die von zwei Brüdern des rechtsgerichteten Gouverneurs
des Departements Boyacá, der erklärte, es sei nicht verantwortlich
dafür, was seine Brüder tun. Weiter befanden sich im Computer
von "Sonia" Informationen über Kontakte mit der internationalen
Waffenmafia. Die FARC hat versucht, über diese an einen funktionsfähigen
Hubschrauber zu kommen. Es war bereits festgelegt, unter welcher gefälschten
kolumbianischen Zulassungsnummer das Flugzeug eingesetzt werden sollte.
Vier Fraktionen des Europaparlaments haben in einem gemeinsamen Aufruf
an alle bewaffneten Gruppen in Kolumbien die sofortige Freilassung aller
entführten Personen gefordert. In dem Aufruf wird kein Unterschied
gemacht zwischen "Promis" (z.B. Ingrid Betancourt) und "normalen"
Entführten, für die Lösegeld gefordert wird. (El Tiempo
vom 28.03.04)
Die französische Nachrichtenagentur AFP führte am 08.03.04
ein Gespräch mit Raul Reyes (2. Mann der FARC; verantwortlich u.a.
für internationale Kontakte)
Auszüge:
Reyes erklärte, die Fortschritte in Bezug auf einen humanitären
Gefangenenaustausch seien minimal, lobte jedoch das Engagement der katholischen
Kirche in dieser Frage und betonte, die FARC-Spitze hätte die Kirchenvertreter
nicht empfangen, wenn diese nicht ausdrücklich von der Regierung
zu den Gesprächen ermächtigt worden seien.
Er dankte dem französischen Präsidenten Chirac für sein
Angebot, im Austausch gegen Geiseln freigelassenen Guerillaführer
in Frankreich aufzunehmen, lehnte das Angebot aber ab, da diese Personen
in Kolumbien bleiben müssten, weil Kolumbien befreit werden müsste,
was in Frankreich nicht mehr notwendig sei.
Reyes bestätigte, dass die FARC 1999 etwa 10.000 Gewehre und dazu
gehörige Munition erworben habe, er wisse jedoch nicht, woher die
Waffen geliefert wurden. (A.d.Ü.:In Peru läuft z.Z. ein Prozess
gegen den früheren Präsidentenberater Montesinos, u.a. wegen
Waffenschmuggels).
Er betonte, alle prominenten Gefangenen, darunter Ingrid Betancourt,
seien bei guter Gesundheit. Sie seien jedoch alle besorgt wegen der
negativen Haltung von Präsident Uribe zu einem humanitären
Gefangenenaustausch. Er erklärte, die gegenwärtige Regierung
zeige keinerlei Interesse an der Befreiung dieser Gefangenen. Er rief
Frankreich und andere europäische Staaten dazu auf, Druck auf die
kolumbianische Regierung auszuüben.
Kommentar:
Die kolumbianische Regierung ist also daran schuld, dass die FARC Gefangene
nicht frei lässt!
Kurzmeldungen
Nach Berichten der Zeitungen El Espectador und El Tiempo vom 04.03.04
wachsen auf Seiten der kolumbianischen Regierung die Zweifel, ob das
mit den rechten Paramilitärs der AUC geschlossene Abkommen über
Waffenstillstand und Entwaffnung wirklich tragfähig ist.
Obwohl eine größere Zahl der Paras sich an das Abkommen gehalten
hatte, war es in den letzten Wochen immer wieder zu Überfällen
und Entführungen durch Para-Einheiten gekommen, die sich an das
von ihrer Führung geschlossene Abkommen nicht halten. So nehmen
in vielen Teilen des Departements Huila jetzt die Paras Positionen ein,
die bis vor kurzem von der FARC besetzt waren und terrorisieren die
Bevölkerung durch Feuerüberfälle und Entführungen.
Präsident Uribe hatte deshalb in der vergangenen Woche die gesamte
Militär- und Polizeiführung Huilas abgelöst.
Der Friedensbeauftragte der Regierung Restrepo äußerte sich
gegenüber El Espectador skeptisch hinsichtlich der Tragfähigkeit
des Abkommens und sagte, ohne einen harten Schnitt sei es praktisch
wertlos. Er meinte, das Abkommen könne nur dann noch zum Erfolg
werden, wenn die Regierung darauf bestehe und die Paras es akzeptierten,
dass entwaffnete Verbände zusammen in Bezirke gebracht würden,
die von der Regierung vollständig kontrolliert werden, und diese
nicht verlassen dürften, was praktisch auf eine Internierung hinausliefe.
Kurzmeldungen
Meldungen aus El Tiempo vom 03.02.04:
Die kolumbianische Regierung ist von ihrer Bedingung abgerückt,
nach einem eventuellen humanitären Gefangenenaustausch müssten
sich die freigelassenen FARC-Kämpfer im Ausland niederlassen. Sie
verlangt aber weiterhin eine Garantie in jedem Einzelfall, dass ehemalige
Gefangene nicht erneut in Kampfeinheiten der FARC eingegliedert werden.
Die Arbeitsverwaltung von Medellín meldet, dass in der Stadt
(3 Mio. Einw.) von 871 dort lebenden demobilisierten Paramilitärs
nur 230 eine Arbeitsstelle gefunden haben.
El Tiempo meldet am 26.01.04:
Nachdem der EU-Kommissar für Auswärtige Beziehungen, Chris
Patten, Kolumbien besucht hatte, befassten sich die EU-Außenminister
mit der Lage in dem Land.
In einer Entschließung stellten sie fest, dass
die Fortschritte bei der Bekämpfung des Terrorismus zu begrüßen
seien,
bei der Bekämpfung des Terrorismus noch immer nicht alle rechtsstaatlichen
Regeln genügend streng beachtet würden,
und die Behandlung von Straftaten der entwaffneten Paramilitärs
einer Regelung bedürften.
Kurzmeldungen
Die Zeitung "El Liberal" (Popayán) meldet, dass das
Oberkommando der FARC den kürzlich in Ecuador gefangen genommenen
Kommandanten "Simon Trinidad" in die Liste der Personen aufgenommen
habe, an deren Austausch gegen von der FARC gefangen gehaltene Politiker,
Polizisten und Militärs die FARC Interesse habe. Nachdem früher
erklärt wurde, "Trinidad" habe sich zu Kontakten mit
ecuadorianischen Stellen in Quito aufgehalten, erklärte die FARC
nun, Ziel seines Aufenthalts seien Kontakte zu Kofi Annan gewesen, um
ein Treffen der FARC-Führung mit ihm vorzubereiten. Das Oberkommando
forderte die Regierung erneut auf, in Verhandlungen über einen
humanitären Gefangenenaustausch einzutreten. Bisher lehnt die Regierung
dies ab, wenn nicht zugleich auch über die Freilassung der von
der FARC entführten Personen verhandelt werde, die wegen der Erpressung
von Lösegeld gefangen gehalten werden und die FARC Garantien abgebe,
dass die Freigelassenen sich nicht erneut an Kampfhandlungen beteiligten.
Ebenfalls am 16.01.04 meldet "El Liberal", die regionalen
Vorstände des kolumbianischen Gewerkschafts-Dachverbandes CUT aus
dem Departement Cauca und ihre Familien seien durch Schreiben der FARC-Milizen
davor gewarnt worden, mit Regierungsstellen zusammenzuarbeiten. Man
werde die Bewegungen der Funktionäre und ihrer Familienmitglieder
genau verfolgen und ggf. Maßnahmen ergreifen. Der regionale CUT-Vorstand
hat dem Gouverneur als dem für öffentliche Sicherheit und
Ordnung zuständigen Repräsentanten von den Drohungen Kenntnis
gegeben und Personenschutz gefordert. In der kommenden Woche wird in
Popayán in Anwesenheit des Innenministers dieses Thema erörtert.
Kurzmeldungen
Am 10.1.04 meldet die Tageszeitung El Liberal (Popayán) dass
der am 8.12.03 von der Mobilen Kolonne "Jacobo Arenas" der
FARC entführte Geschäftsmann José Wilson Túquerres
aus Popayán durch die Gaula (Spezialeinheit zur Befreiung Entführter)
befreit worden sei. Er berichtete, prinzipiell nicht schlecht behandelt
worden zu sein; lediglich die vielen Märsche und die eintönige
Kost aus Linsen, Reis und Nudeln seien gewöhnungsbedürftig
gewesen. Man erinnert sich..... Es wird berichtet, die FARC habe von
der Familie des kleinen Geschäftsmannes umgerechnet 500.000 €
Lösegeld gefordert.
Radio Caracol meldet, auf der Ebene der Oberkommandos fänden Sondierungen
zwischen ELN und FARC statt, wie man durch gemeinsame Aktionen dem immer
stärkeren Druck der Streitkräfte widerstehen könnte.
In Cajibío (nahe unserer Entführungsregion) wurde am 09.01.04
eine Einwohnerin festgenommen, die als örtliche Kommandantin des
ELN identifiziert wurde und sich als diese präsentierte.(El Liberal,
Popayán)
Der FARC-Sprecher "Raul Reyes" hatte in einem Interview bestritten,
bei dem kürzlich festgenommenen "Simon Trinidad" handele
es sich um einen Angehörigen des Oberkommandos der FARC. Die Staatsanwaltschaft
in Bogotá präsentierte nach Meldungen der Zeitung El Tiempo
jetzt ein von der FARC hergestelltes Video, das Trinidad im engsten
Führungskreis der FARC bei einer Runde der gescheiterten Friedensverhandlungen
mit der Regierung Pastrana zeigt.
Kurzmeldung
Am 06.01.04 berichtet die Tagezeitung "El Liberal" (Popayán)
über ein Interview, das Raul Reyes (Mitglied des Oberkommandos
der FARC) der Agentur ANNCOL (in Schweden ansässige FARC-Agentur)
zur Festnahme von "Simon Trinidad" gegeben hat. Reyes bestreitet,
dass T. zum Oberkommando der FARC gehöre, dass er Finanzchef sei
und auch, dass er den Karibischen Block befehlige. Er sei ein "wichtiger
Guerillero". In Quito habe er sich aufgehalten, weil die FARC Wert
auf gute Beziehungen zu den Nachbarländern Kolumbiens lege. T.
trage keine Verantwortung für die Erschießung der früheren
Kulturministerin Consuelo Araujonoguera, vielmehr sei deren Tod durch
die Aktionen des Heeres verursacht worden.
So kann man es auch drehen............
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© 2002 FARC.de by Thomas Künzel, Ulrich Künzel, Reiner Bruchmann
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