Aktuelles 2012

Neues aus der Giftküche der FARC:


Kurzmeldung
In Kolumbien wurden auf eine Initiative beider Kammern des Parlaments neun thematische Internet-Foren eingerichtet, über die Bürgerinnen und Bürger Vorschläge in die Verhandlungen zwischen Regierung und FARC einbringen können.
Wie das Wochenmagazin EL ESPECTADOR online meldet, sind bis zum 24.12.2012 mehr als 3000 Anregungen eingegangen, die an die Verhandlungsparteien weitergeleitet wurden.

Kurzmeldung
Mehrere kolumbianische Zeitungen melden, der frühere Präsident Alvaro Uribe beschuldige die chinesische Prospektionsfirma, deren vier Mitarbeiter kürzlich nach einem Jahr in Gefangenschaft von der FARC freigelassen wurden, 32 Mio US $ Lösegeld gezahlt zu haben.
Er berief sich auf inoffizielle Äußerungen aus Militärkreisen und führte als indirekten Beweis an, dass das Unternehmen seine Arbeiten in Kolumbien eingestellt habe. Dies sei eine der Bedingungen der FARC für die Freilassung gewesen.

Kurzmeldung
Während in Havanna die Verhandlungen mit der kolumbianischen Regierung hinter verschlossenen Türen fortgesetzt werden, hat die FARC zwei Gesten guten Willens gezeigt, mit denen sie die öffentliche Meinung und die Medien von ihren guten Absichten überzeugen will:
- Die drei chinesischen Ölfachleute und ihr Übersetzer, die 2011 von der FARC entführt worden waren, wurden am 21.11.2012 freigelassen und dem Roten Kreuz übergeben.
- Das Oberkommando der FARC verkündete einen zweimonatigen einseitigen Waffenstillstand.
Quelle: Mehrere kolumbianische Tageszeitungen

Kurzmeldung
Die frühere Senatorin Piedad Córdoba, eine im linken Spektrum Kolumbiens angesiedelte Politikerin, die über gute Kontakte zur FARC verfügt, hat laut Meldung von EL ESPECTADOR online vorgeschlagen, auch die rechten Paramilitärs an den gestern in Oslao begonnenen Friedensverhandlungen zu beteiligen. Sie befürchtet, dass anderenfalls die Paras einen möglichen Friedensschluss zwischen Regierung und FARC gewaltsam durch Attentate unterminieren könnten.

Kurzmeldung
In der norwegischen Hauptstadt Oslo begannen am 14 Oktober 2012 die Friedensverhandlungen zwischen der kolumbianischen Regierung und der FARC.
In Kolumbien forderten mehrere Nichtregierungsorganisationen, an den Verhandlungen beteiligt zu werden.

Kurzmeldung
Alle kolumbianischen Medien melden am 29.09.2012, dass sich FARC und Regierung darauf geeinigt haben, die Friedensverhandlungen in Oslo nicht wie geplant am 08.10.2012 zu beginnen, sondern einige Tage später.
Keine der beiden Seiten gab dafür Gründe bekannt.

Kurzmeldung
Die zweitgrößte Guerrillabewegung in Kolmbien, ELN, ist offenbar in Sorge, durch die anstehenden Verhandlungen zwischen Regierung und FARC an den Rand gedrängt zu werden und hat vorgeschlagen, eine gemeinsame Verhandlungsdelegation von ELN und FARC zu bilden. Das berichten die kolumbianischen Medien. Reaktionen von FARC und Regierung liegen noch nicht vor FARC und ELN hatten zwar in der Vergangenheit mehrmals ihre Zusammenarbeit und die Kongruenz ihrer Ziele verkündet, aber in Gebieten mit Präsenz beider Gruppen war es immer wieder zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen beiden gekommen, so z.B. im Umkreis der Stadt Barbacoas im Departement Nariño.

Kurzmeldung
Wie mehrere kolumbianische Zeitungen melden, hat die frühere Senatorin Piedad Córdoba das Europäische Parlament aufgefordert, den Friedensprozess in Kolumbien nicht nur wohlwollend zu begleiten, sondern aktiv daran mitzuwirken. Es sei besonders wichtig, viele Unternehmer davon zu überzeugen, dass die finanzielle Unterstützung paramilitärischer Aktivitäten den Prozess nicht fördere, sondern ihm schade.
Córdoba glaubt nicht, dass die von beiden Verhandlungsparteien zunächst anvisierten sechs Monate ausreichen werden, um zu Verhandlungsergebnissen zu kommen.

Kurzmeldung
Das Magazin EL ESPECTADOR meldet online am 12.09.2012, dass die Delegation der FARC für die Friedensverhandlungen mit der Regierung mit der Benennung von Pablo Catatumbo und Carlos Lozada vervollständigt wurde. Catatumbo war der wichtigste Verhandler der FARC mit den deutschen Behörden wegen unserer Freilassung 2001.

Kurzmeldung
Ex-Präsident Uribe hatte dieser Tage die Vermutung geäußert, in Cuba fänden Geheimgespräche zwischen der kolumbianischen Regierung und der FARC statt. Am 21.08.2012 erklärte dazu Außenministerin Maria Angela Holguín, sie habe von solchen Gesprächen keine Kenntnis, betonte aber, derartige Kontakte -falls sie denn stattfänden- würden ausschließlich vom Präsidialamt und Präsident Santos persönlich wahrgenommen.
Quelle: El Spectador online, 21.08.2012

Kurzmeldung
Der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos gab auf einer Pressekonferenz bekannt, man habe von Plänen der FARC zu seiner Ermordung Kenntnis erhalten. Die Information stamme aus einer abgehörten Funkverbindung zwischen den Befehlshabern zweier Fronten der FARC.
Die Tötung Santos` sei notwendig als Rache für die unter seiner Führung vollzogene Tötung mehrerer Führer der FARC.
(Quelle: El Espectador online, 16.08.2012)

Kurzmeldung
In der Nacht zum 7. Juli 2012 hat die FARC massive Angriffe auf die Gemeinde Toribío und die Ortschaft Miranda (Departement Cauca) gerichtet. Viele Personen sollen verletzt worden sein und massive Vertreibungen der Zivilbevölkerung aus ihren Häusern sollen stattgefunden haben, meldet EL ESPECTADOR online.

Kurzmeldung
Am 14.06.2012 meldete die Tageszeitung EL TIEMPO, dass die parlamentarischen Beratungen über den Gesetzentwurf, der Guerrillaorganisationen nach erfolgreichen Friedensverhandlungen die Möglichkeit eröffnen soll, sich als politische Parteien zu betätigen, sich verzögern. Die Senatorin Gilma Jiménez wies darauf hin, es gebe Beweise, dass die FARC in 23 der 32 Departements Kolumbiens Kindersoldaten rekrutiert. Jiménez regte an, die Inkraftsetzung des Gesetzes an die Bedingung zu knüpfen, dass die FARC einen Verzicht auf die Rekrutierung von Minderjährigen erklärt, wie sie dies im März bezüglich der Entführungen zur Lösegelderpressung getan hatte.

Kurzmeldung
Bezüglich der Freilassung des französischen Journalisten Romeo Langlois wurde zwischen der Regierung und der FARC vereinbart, dass die FARC am 29.05.2012 um 13 Uhr Ortszeit die Zone bekannt geben wird, in der sie den Journalisten übergeben wird.
Die Regierung sicherte zu, in der betreffenden Zone dann sofort bis zum 31.05.2012 alle militärischen Operationen und Bewegungen einzustellen. Dies melden alle kolumbianischen Medien.

Kurzmeldung
Wie EL ESPECTADOR online meldet, hat die FARC bekannt gegeben, sie sei zur Freilassung der französichen Journalisten nur bereit, wenn die Regierung einwillige, eine Diskussion darüber zu führen, welche Rolle die Medien in einem bewaffneten Konflikt zu spielen hätten. Vizepräsident Garzón hat dies abgelehnt.

Kurzmeldung
Nach Meldungen mehrerer kolumbianischer Medien hat die FARC mitgeteilt, der französische Journalist Langlois befinde sich in ihrer Gewalt und sei verwundet. Er habe bei seiner Gefangennahme eine Militäruniform getragen.

Kurzmeldung: Streitkräfte bestätigen vier Gefallene
Nachdem ursprünglich von 15 gefallenen Soldaten die Rede war, die in einen Hinterhalt der FARC gerieten, hat das Kommando des Heeres in Bogotá Meldungen der Truppe aus dem Departement Caquetá bestätigt, wonach von momentan vier Gefallenen und sechs Vermissten berichtet wird. Unter Letzteren befindet sich auch der Journalist Romeo Langlois von National Geographic und französischer Staatsbürger. Weitere vier verwundete Soldaten wurden zur Behandlung in ein Krankenhaus in der Stadt Florencia gebracht. Die Soldaten befanden sich im Einsatz gegen die Drogenwirtschaft, bei dem zuvor fünf Verarbeitungslabors zerstört wurden.
EL ESPECTADOR online, 29.04.2012

Kurzmeldung
Nach einer Mitteilung des Magazins EL ESPECTADOR (online) vom 20.04.2012 hat die Staatsanwaltschaft gegen den Gouverneur des Departements Cundinamarca, Alvaro Cruz und seinen Vorgänger Pablo Ardila eingeleitet, nachdem der Verdacht aufkam, dass beide in ihren Wahlkämpfen Unterstützung durch die FARC erhalten haben sollen.

Kurzmeldung
Wie die kolumbianischen Medien berichten, wurden am 2.April 2012 die 10 von der FARC gefangen gehaltenen Polizisten und Soldaten freigelassen. Einige von ihnen befanden sich 14 Jahre in Gefangenschaft. Die Freilassung hatte sich um mehrere Stunden verzögert, weil die Hubschrauber des Roten Kreuzes wegen schlechten Wetters nicht planmäßig aus Brasilien abfliegen konnten.

Kurzmeldung
Beim Bombardement eines Camps der FARC hat das kolumbianische Militär 37 Guerrilleros getötet, darunter 8 Kindersoldaten. Der Angriff fand in der Gemeinde Arauquita (Departement Arauca) statt.
(Meldung nach EL TIEMPO vom 28.03.2012)

Kurzmeldung
Nachdem die FARC als neuen Termin für die Freilassung der von ihr festgehaltenen Polizisten und Soldaten den 2. April 2012 bekannt gegeben hat, verkündete das kolumbianische Verteidigungsminsterium eine Unterbrechung aller militärischen Operationen im Departement Meta, wo die Freilassung stattfinden soll, vom 01.02. 18:00 Uhr bis zum 03.02. 6:00 Uhr.
Dies berichten die kolumbianischen Medien.

Kurzmeldung
Das Magazin EL ESPECTADOR meldet am 24.03.2012 online, dass sich die für den 26.03.2012 angekündigte Freilassung von 10 gefangen gehaltenen Polizisten und Soldaten durch die FARC verzögern wird.
Dies teilte die frühere Senatorin Piedad Córdoba mit, die als Vermittlerin arbeitet. Nach Córdobas Angaben kann der 30.03.2012, der als neuer Termin genannt worden war, nicht bestätigt werden.

Kurzmeldung
Das Magazin EL ESPECTADOR berichtete am 21.03.2012 online, dass Verteidigungsminister Pinzón bekanntgegeben habe, im Departement Arauca habe das Militär bei einer Operation gegen die FARC 33 Guerrilleros getötet.
Bei der Operation handelte es sich um einen Gegenschlag, der auf einen Angriff der FARC in der vergangenen Woche erfolgte, bei dem 11 Soldaten getötet wurden.

Kurzmeldung
Am 17.03.2012 geriet eine Armeeeinheit nahe der Ortschaft Tres Cruces (Departement Arauca) in einen Hinterhalt der FARC. Es kamen 11 Soldaten ums Leben.
Die Armeeführung wird von Angehörigen der Getöteten kritisiert (Wochenmagazin SEMANA), sie habe die erst seit kurzer Zeit in die Streitkräfte eingetretenen Soldaten unvorbereitet in einer der umkämpftesten Zonen des Landes eingesetzt.

Kurzmeldung
Mehrere kolumbianische Zeitungen berichten am 20.03.2012, dass die FARC für die von ihr angekündigte Freilassung von 10 gefangenen Polizisten und Soldaten eine zuvor nicht erwähnte Bedingung genannt hat:
Die FARC fordert, dass Vertreterinnen der Organisation "Frauen für den Weltfrieden" den in Gefängnissen einsitzenden FARC-Mitgliedern "soziale Besuche" abstatten dürfen.

Kurzmeldung
Am 26.02.2012 gab die Führung der FARC bekannt, künftig werde diese Gruppierung auf die Entführung von Zivilpersonen verzichten. Gleichzeitig wurde angekündigt, dass in Kürze 10 gefangene Soldaten und Polizisten freigelassen würden.
Analysten werten diese Maßnahmen als Zeichen an die Regierung, bereit zu Verhandlungen zu sein. Allerdings wurden auch Zweifel geäußert, ob der Verzicht auf Entführungen von allen Einheiten der FARC auch praktiziert werden wird.
Die 8 Jahre von der FARC gefangen gehaltene Ingrid Betancourt begrüßte die Ankündigung, sagte jedoch, sie habe oft erlebt, dass regionale Kommandanten der FARC eigene Entscheidungen träfen, die nicht immer mit denen der obersten Führung in Einklang stehen.

Kurzmeldung
Die FARC hat per Internet jegliche Verantwortung und Beteiligung an den Bombenattentaten in Tumaco und Villa Rica bestritten. In einer Stellungnahme heißt es, diese Angriffe seien Gemeinschaftsaktionen der Streitkräfte mit kriminellen Banden gewesen.

Kurzmeldung
Alle kolumbianischen Medien berichten von zwei Bombenanschlägen der FARC in der Stadt Tumaco (Dept. Narino) und der Gemeinde Villa Rica (Dept. Cauca). Dabei sollen insgesamt 17 Menschen ums Leben gekommen sein.

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