Aktuelles 2010

Neues aus der Giftküche der FARC:


Kurzmeldung
Die Online-Ausgabe des Wochenmagazins SEMANA meldet am 10.12.10, die FARC habe erklärt, sie sei zur Freilassung von fünf Gefangenen bereit. Es wird gemeldet, die kolumbianische Regierung habe akzeptiert, dass die frühere Senatorin Piedad Córdoba dabei als Vermittlerin eingeschaltet werde.
Córdoba war im November ihr Senatsmandat wegen angeblich zu enger Zusammenarbeit mit der FARC aberkannt worden.Es wird vermutet, die neue Regierung wolle mit der Einschaltung Córdobas zeigen, dass sie weiter mit ihr zusammenarbeiten möchte.

Kurzmeldung
Mehrere kolumbianische Zeitungen melden am 18.11.2010, dass Venezuela erstmals drei kolumbianische Guerrilleros der FARC und des ELN an Kolumbien ausliefert.
Kommentatoren führen diese geänderte Haltung darauf zurück, dass sich das Verhältnis beider Staaten zueinander seit der Amtsübernahme von Präsident Santos in Kolumbien stark verbessert hat.
Zum anderen wird vermutet, dass die venezolanische Regierung bestrebt ist, den auf internationaler Ebene aufkommenden Eindruck zu zerstreuen, das Land biete Terroristengruppen Zuflucht und Operationsbasis gegen Nachbarländer.

Kurzmeldung
Aus den laufenden Auswertungen der Computer des im September getöteten FARC-Kommandeurs "Mono Jojoy" wurde bekannt, dass nunmehr feststeht, dass die Ermordung von 12 Angehörigen des Stammes der Awá im Departement Narino auf das Konto der FARC geht.
Es wurde eine Mailnachricht vom Februar 2009 entdeckt, in der dem Oberkommando der FARC gemeldet wird, die Awas seien hingerichtet worden, weil sie den Streitkräften Informationen zugetragen hätten.
(Wochenmagazin EL ESPECTADOR, 31.10.10)

Kurzmeldung
Alle Medien berichten über den Tod von Jorge Brizeno, alias "Mono Jojoy", der am 24.September bei einem Angriff des Militärs auf sein Camp getötet wurde.
Er war bekannt als einer der grausamsten Kommandanten der FARC, u.a. befand sich auch Ingrid Betancourt während eines Teils ihrer Gefangenschaft in seiner Gewalt.
Die Spurensicherung und die Staatsanwaltschaft analysieren den Inhalt von 15 Computern, mehr als 90 USB-Sticks und 15 externen Festplatten, die in dem Camp gefunden wurden.
Infolge der Verluste der FARC an von ihr beherrschten Territorien war Mono Jojoy in den letzten Jahren im Oberkommando der FARC etwas isoliert, da er nicht mehr an Treffen des Oberkommandos (Sekretariat) teilnehmen konnte.

Kurzmeldung
Nach Berichten mehrerer kolumbianischer Medien am 20.09.10 haben Spezialkräfte der Polizei am 19.09.2010 ein Lager der FARC in San Miguel (Departement Putumayo) eingenommen und dabei mindestens 22 FARC-Kämpfer getötet.
Wie gemeldet wird, unterstützte die ecuadorianische Armee die Operation, indem sie die Grenze bei dem in umittelbarer Nähe auf kolumbianischem Gebiet liegenden Ort abriegelte und so den Übertritt flüchtender FARC-Leute auf ecuadorianisches Gebiet verhinderte.

Kurzmeldung
Das Wochenmagazin SEMANA meldet am 6. September, die neue kolumbianische Regierung habe ihre Leitlinien zur Beendigung des bewaffneten Konflikts festgelegt.
Dabei wird betont, man sei jederzeit bereit zu Friedensgesprächen, werde dafür aber keinerlei Vorbedingungen akzeptieren wie z.B. die erneute Einrichtung entmilitarisierter Zonen oder einen vorherigen Gefangenenaustausch.

Kurzmeldung
Mehrere Zeitungen melden, der venezolanische Präsident Chávez habe den kolumbianischen Guerrillabewegungen FARC und ELN empfohlen zu überdenken, ob der bewaffnete Kampf noch die angemessene Form der Auseinandersetzung mit dem kolumbianischen Staat sei.
Die bewaffneten Aktionen der Guerrilla lieferten den USA einen bequemen Vorwand, in Südamerika militärisch einzugreifen.

Kurzmeldung
Mehrere kolumbianische und spanische Zeitungen berichten dieser Tage, dass die 2002 von der FARC entführte und 2008 befreite frühere Präsidentschaftskandidatin der kolmbianischen Grünen, Ingrid Betancourt, meherere Millionen US $ Schadenersatz vom kolumbianischen Staat fordere.
Sie soll ihre Forderung damit begründen, dass ein inzwischen im Ruhestand befindlicher General, der in der betreffenden Zone die Truppen befehligte, erklärt habe, sie könne ihre Wahlkampftour von Florencia (Departement Caqeutá) ohne Probleme fortsetzen, obwohl er gewusst habe, dass die FARC auf der Strecke mehrere Kontrollposten unterhalte. Der frühere General bestreitet, eine solche Auskunft gegeben zu haben.
Betancourt und ihre Wahlkampfmanagerin waren dann an einem FARC-Posten entführt und verschleppt worden.

Kurzmeldung
Verschiedene kolumbianische Zeitungen melden, die FARC habe den Nichtangriffs- und Kooperationspakt mit der ELN (zweitgrößte Guerrillaorganisation in Kolumbien) aufgekündigt.
Zuvor war es im Departement Arauca trotz des im Dezember 2009 erneuerten Abkommen zu schweren Kämpfen zwischen Einheiten beider Gruppen gekommen.
Laut "El Tiempo" (online, 26.06.10) erklärte die FARC in einer Verlautbarung, das Abkommen sei nichtig, weil Einheiten der ELN "ohne Autorisierung ihrer Führung" in Gebiete eingedrungen seien, "die ihnen nicht zustehen".

Kurzmeldung
Am 12.03.2010 nahm das kolumbianische Militär einen FARC-Kämpfer der 1. Front gefangen. Der Mann sagte sich von der FARC los und machte detaillierte Angaben, wo vier seit 12 Jahren in Gefangenschaft der FARC befindliche Soldaten festgehalten wurden.
In einer genau vorbereiteten Aktion, an der 300 Soldaten teilnahmen, wurden am 13.06.2010 im Departement Guaviare der General Luis Mendieta, der Hauptmann Luis Enrique Murillo und der Sergeant Arbey Argote befreit, ohne dass dabei ein Mensch getötet wurde.
Der vierte Gefangene wurde nicht in dem Camp angetroffen, in das das Militär bei der Aktion eindrang.
Die drei Gefangenen trugen drei Meter lange Ketten um den Hals.
Bericht: El Tiempo vom 14.06.2010

Kurzmeldung
Die Tageszeitung EL TIEMPO meldete am 2. Juni 2010, dass im Departement Arauca bei Kämpfen zwischen der FARC und der anderen linken Guerrillagruppe ELN zehn Menschen getötet worden seien. Dies wurde von Gouverneur Ataya bestätigt.
Obwohl beide Gruppen immer wieder brüderliche Vereinbarungen schließen, kommt es häufig zu schweren Kämpfen, wobei es meist um die Kontrolle der Coca-Produktion oder die territoriale Dominanz in bestimmten Zonen geht.

Kurzmeldung
Die Tageszeitung "El Tiempo" meldet am 27.03.10, dass die Freilassung der seit Jahren von der FARC gefangen gehaltenen Sodaten Pablo Moncayo und Diego Calvo am 28. März stattfinden soll.
Darüber hatte die Senatorin Piedad Córdoba monatelang zwischen Regierung und FARC vermittelt, wobei auch die Präsidenten Brasiliens und Venezuelas eingeschaltet waren.
Moncayos Vater, ein Lehrer aus dem Departement Narino, hatte auf die Situation seines Sohnes und die Untätigkeit der Regierung durch einen 800 km langen Fußmarsch von Pasto nach Bogotá aufmerksam gemacht.

Kurzmeldung
Die FARC hat den Gouverneur des Departements Caquetá, Luis Francisco Cuéllar, entführt und kurz darauf erschossen.
Die Erschießung erfolgte, als sich herausstellte, dass Cuéllar wegen seines Alters und Gesundheitszustandes nicht zu einem längeren Marsch durch den Dschungel in der Lage war.

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© 2002 FARC.de by Thomas Künzel, Ulrich Künzel, Reiner Bruchmann